Zusammen mit der Humanitarian Pilot Initiative betreibt Sea-Watch seit 2017 zivile Luftaufklärung über dem Mittelmeer. Aktuell sind die beiden Flugzeuge Seabird 1 & Seabird 2 im Einsatz. Damit kann ein großes Seegebiet abgeflogen werden, um dort Notfälle zu melden und Menschenrechtsverletzungen festzuhalten.
Und das ist bitter nötig: Immer wieder stellt sich heraus, dass europäische Grenzschutzbehörden wie Frontex trotz Kenntnis über Seenotfälle Rettungen verzögern, behindern, gar nicht erst einleiten.
2023 konnten Der Spiegel, Al Jazeera, Malta Today und Sea-Watch aufdecken, dass Frontex und maltesische Behörden Koordinaten direkt an libysche Milizen weitergeben. Sie unterstehen dem Warlord Sadam Haftar und werden durch die russische Wagner-Gruppe unterstützt.
Geflüchtete in Seenot, werden von ihnen direkt nach Libyen verschleppt, auch wenn sie dort noch nie waren. Diese Gruppen betreiben mithilfe der Schiffe, der Ausbildung und der Unterstützung der EU das Geschäft, was diese Maßnahmen eigentlich verhindern sollen: Sklaverei und Menschenhandel.
Es ist wichtig, dass wir erfahren, was europäische Behörden versuchen vor uns zu verstecken. Die EU ist zu allem bereit, um Menschen an der Flucht zu hindern.
Regelmäßig wird das Ertrinken Geflüchteter als Unglück oder Tragödie bezeichnet. Doch das ist es nicht. 30 Menschen auf diesem Boot könnten noch am Leben sein, sofern die Behörden unverzüglich eine angemessene Rettungsaktion eingeleitet hätten.
Ihr Tod ist die Konsequenz von bewussten politischen Entscheidungen.
Zu Weihnachten 2023 hat die EU eine Asylreform beschlossen, die die todbringende Abschottungspolitik um ein vielfaches verschlimmern wird. Die neuen Regeln bedeuten eine de facto Abschaffung des Menschenrechts auf Flucht. Erfahrungen und Zahlen aus den letzten Jahren zeigen, dass Abschreckung nicht funktioniert. Für Menschen auf der Flucht wird es lediglich gefährlicher.
Seawatch setzt sich weiter vehement dafür ein, dass kein Menschen mehr an Europas Grenzen sterben muss. Gerade regelmäßige Spenden helfen dabei Missionen zu verlässlich zu finanzieren. Vielleicht hast du ja nen Zehner pro Monat für eine Fördermitgliedschaft bei Seawatch übrig.